Tag 7 Bremseneinbau, Massenstart von der Blauen Moschee zur Fähre.

Der Tag begann wie die beiden anderen in unserer 10€-Unterkunft. Nur mit dem Unterschied das jetzt wieder zusammenpacken angesagt war. Nach den 3 Übernachtungen hatten Peter und ich (Chris) das Kellerloch fast schon liebgewonnen. Die ständige Feuchte war gar nicht mehr so schlimm wie am ersten Tag (gefühlt). Das wichtigste war das (W)LAN. In der Nacht hatte ich noch die 2 Videos von der Ankunft und dem Lagerleben hochgeladen. Perfekt.

Also Unterkunft räumen und zur Moschee. Wir hatten uns wieder aufgeteilt: Der technisch nutzlosere Teil von uns (Elmi, Andre und ich) sind zur Moschee, Kay Peter und Niklas sind die Bremsen holen gegangen. An der Moschee angekommen erst mal die Flagge gehisst und das Lager aufgebaut. Es war schon faszinierend: Wir hatten unser Fahrerlager mitten in einem parkähnlichen Gelände vor der Blauen Moschee aufgebaut. Kreuz und quer wurde gezeltet und gesessen und die türkische Bevölkerung flanierte durch das Fahrerlager und fand alles mächtig spannend. Ein anderes Team hatten sogar vor Ihren Autos ein oder zwei Klapptische aufgebaut und verkaufte Sonnenbrillen!

Wir hatten eine relativ exponierte Lage und kamen uns vor wie im Zoo. Alle Einheimischen und die ganzen Touristen auf dem Weg zur Moschee fotografierten uns. Gott sei Dank waren wir am Tag vorher beim Barbier.Wahrscheinlich hätten sie sonst sicher die Kinder festgehalten und wären zügig an unseren Autos vorbei gelaufen. Der Kaffee war gerade fertig als der Schrauberteil unseres Teams ankam. Mit Bremsscheiben SENSATIONELL.
Alle waren natürlich sofort hektisch woraufhin Peter erst mal Kaffee trank und wir gemeinsam den letzte Rest von Tanjas Kuchen gegessen haben.

Jetzt ging´s los. Reifen runter und Peter (der noch vor 5 Minuten sauber war) saß vor dem rechten Federbein und versuchte ziemlich verdreckt die Schrauben zu lösen. Niklas assistierte. Auf einmal war Jonas da und saß neben Peter und unterstützte ihn. Jonas ist ein Schrauberjunkie vom Team 53 (Round Table Göppingen) und riecht es wenn irgendwo was am Auto geschraubt wurde. Er ist einer der hilfsbereitesten Menschen denen ich je begegnet bin. Unterstützt überall und hilft sofort jedem. Peter kannte ihn aus Göppingen und die zwei hatten einen grossen Spass bei der Aktion. Irgendwann ist das Kamerateam, das unsere Rallye begleitet, aufgetaucht und hat natürlich sofort losgefilmt. Dies hatte zur Folge das jeder sehe wollte was hier los war und es bildete sich eine ziemlich grosse Menschentraube. Wahrscheinlich dachten die hinteren Reihen das Filmen hier hat mit dem neuen James Bond zu tun und Daniel Craig wechselt gerade dasVorderrad von seinem Fluchtwagen. Der nichttechnische Teil unseres Teams (Andre, Elmi und ich) saßen in den Campingstühlen neben den Autos und genossen die Show.


Bremsscheiben waren schnell gewechselt und alles war wieder gut. Kay hat es anschliessend irgendwie geschafft das Filmteam zur Seite zu nehmen und gab ein Interview. Bin mal gespannt wann das gesendet wird.

Nach getaner Arbeit (des Schrauberteams) sind wir nun alle zusammen los eine Bar suchen. Die Dervish-Bar kam uns da genau richtig. Klassische türkische Bar mit Shisha, Backgammon und Fladenbrot incl. WLAN. Alles sehr lecker und maximal entspannend. Nachdem Andre und ich von Elmi eine Packung im Backgammon bekamen sind wir zurück. Jetzt kam dann der offizielle Teil.

Es dauerte ziemlich lange bis alle an der Bühne waren. 600 Rallyeteilnehmer, die Hälfte mit irgendwelchen Instrumenten (Kay hatte die Triangel gegen die Flöte getauscht) und dann noch Einheimische. Bombenstimmung. Dann kam der Minister. Im offenen Chrysler des Orgateams flankiert von Sicherheitsleuten. Mittlerweile war der Platz voll und die Reden gingen los. Dann wurde gesungen. Mehrmals Olmas-Olmas. Sobald die im Hintergrund eingespielte Musik leiser wurde ist es sofort peinlich geworden. Natürlich hatten sich die wenigsten vorbereitet und alle wollten Passivsingen (Mund bewegen).


Irgendwann war auch das vorbei und dann kam der Massenstart.
Wir rannten schnell zu den Autos (sogar ich) und sind nach hinten rausgefahren während alle nach vorne drängelten. Es hat auch recht gut geklappt. In den engen Gassen der Altstadt ist dann das totale Chaos ausgebrochen. Alle hupten und jede rote Ampel wurde konsequent ignoriert. Die Polizei stand daneben und hat zugeschaut bzw. gewunken. Die Touristen hatten völlig die Nerven verloren und konnten gar nicht fassen was da passiert.

Niklas der vorausfuhr ist irgendwo anders abgebogen wie Andre der vor mir war. Wir sind erst Stosstange an Stosstange den verkehrsberuhigten Bereich Runtergeheizt und dann haben wir uns an einer roten Ampel vorbei auf die Hauptstraße gedrängelt. Von da an war es relativ einfach an die Fähre zu kommen. Niklas kam aus einer anderen Seitenstraße und kam ein paar Autos hinter uns an die Fähre. Grosses Kino.

Auf der Fähre hatten wir dann mit dem FN Probleme mit der Alarmanlage, aber ein kurzes Telefonat mit Stefan in Donzdorf löste das Problem. Was würden wir nur ohne ihn machen.

Nach der Fähre noch ein paar Kilometer zur Rennstrecke. Dort wurden wir auf einen großen Parkplatz gewiesen, auf dem wir dann übernachteten.