der vierte Tag...

Nach unserem Boxenstop in Skopje haben wir auf zur Abwechselung erstaunlich gut ausgebauten Strassen die Kilometer bis zur bulgarischen Grenze zurückgelegt. Dank des geringen Verkehrs, der zusätzlichen Beleuchtung und dem kompletten Fehlen jeglicher Verkehrsüberwachung konnten wir unseren Stundenschnitt durchgängig hoch halten.

In Bulgarien war es aber dann relativ schnell wieder mit dieser Herrlichkeit vorbei. Pünktlich zur Morgendämmerung durften wir wieder diverse (zum Glück aber deutlich weniger als in Albanien) Serpentinen hoch und natürlich auch wieder runter fahren. Der Höhepunkt dieses Streckenabschnitts war aber eine kilometerlange Schlaglochpiste. Trotz einer wilden Slalomfahrt haben wir alle das ein oder andere Schlagloch mitgenommen und die Autos waren entsprechend dankbar.

Nach einem kurzen Abstecher über Griechenland ging es dann auch schon auf die Zielgerade in die Türkei. Hier gestaltete sich der Grenzübertritt, wie erwartet, als nicht ganz einfach (ein kleiner Tip: filmt niemals einen Wassergraben im griechisch-türkichen Grenzgebiet während Ihr durchfahrt). Wir mussten zwischen drei direkt nebeneinander liegenden Schaltern hin und her wechseln, um uns, die Autos etc. anzumelden. Selbst die Inhalte der Kofferräume sollten kontrolliert werden. Ein Zöllner fand unsere Paneck Shirts allerdings so geil, dass er, nachdem ihm Elmar (fast freiwillig) eines überlassen hatte, uns dann doch ohne weitere Kontrolle weiterfahren gelassen hat.

Die Strecke bis zum Ortsrand von Istanbul verlief dann problemlos. Angetrieben von den vielen Posts auf Facebook und ständigen Informationen per SMS und Mail, dass wir weit vor allen anderen Teams (mit einem GPS Tracker) liegen, haben wir alles gegeben, um diesen ersten Platz zu verteidigen. In Istanbul begann dann das erwartete Verkehrschaos. Inmitten von wild hupenden Taxifahrern und anderen Verkahrsteilnehmern haben wir versucht uns erstens nicht aus den Augen zu verlieren und zweitens den Weg zur richtigen Galata Brücke zu finden (dass es sich um die alte und nicht um die neue Brücke handelt, haben wir nämlich nicht gewusst). Den Eingang zum Fahrerlager haben wir dann mehr oder weniger zufällig gefunden. Als wir auf einem Parkplatz vor einem großen, schwarzen Tor wenden wollten, kam auf einmal ein Uniformierter, winkte uns freundlich und öffnete das Tor. Auf der anderen Seite (einem Teil einer alten Pontonbrücke) waren viele Fahnen in den türkischen Nationalfarben gespannt und sonst NICHTS. ... kein Mensch, kein Auto, keine Hinweise auf die Rallye.

GEWONNEN!!! WIR SIND ERSTER!!! Die beiden durchgemachten Nächte, die Ringe unter den Augen, die verpassten Duschen und vieles mehr haben sich also gelohnt.

Den Rest des Abends haben wir damit zugebracht uns kräftig selbst zu feiern. Mit Bier, Grill und Tanjas Kuchen (der uns nicht nur hier immer wieder hervorragend geschmeckt hat) haben wir die Brücke in Beschlag genommen und das nach uns kommende Organisationskomitee gebührend empfangen.

UPDATE: Chris hat ein Video von unserer Ankunft geschnitten: